Wie schreibe ich eine gute Bewerbung für einen Accelerator?

Die Jurys der Acceleratoren-Programme stehen in der Regel vor einem riesigen Berg von Bewerbungen. Je nach Bewerbungsmodalitäten müssen Hunderte von Mails und Formularen, Präsentationen und Videos gesichtet werden. Das ist anstrengend und oft auch ziemlich öde. Gleichzeitig bedeutet es für dich, dass es verdammt schwer ist, einen der begehrten Plätze in einem der Programme zu ergattern. Mache die Arbeit für die Jury angenehmer und erstelle eine Bewerbung, die sie aus den Schuhen haut! Falle auf und steigere die Chancen für dich und dein Startup! Hier findest du ein paar Tipps.

Manche Programme verlangen ein Pitch-Deck. Ein Pitch-Deck ist eine Präsentation deiner Idee auf wenigen Folien – zehn bis zwölf ist ein guter Richtwert. Egal ob Pitch-Deck, E-Mail oder Vortrag, diese Tipps gilt für alles gleichermaßen.

10 Tipps für die Bewerbung bei einem Accelerator

1. Sei ein Match

Viele Bewerbungen werden von Anfang an aussortiert, weil die Startups die Zugangsvoraussetzungen erst gar nicht erfüllen. Daher informiere dich im Vorfeld sehr genau, welche Kandidaten sich die Initiatoren wünschen.

Du hast ein Programm gefunden, dass der richtige Deckel für deinen Topf zu sein scheint? Die angebotenen Leistungen sind genau das, was deinem Startup fehlt, die Mentoren haben Zugang zu deiner Branche? Wenn du Feuer und Flamme bist, zeig es der Jury! Es ist gut, wenn die Jury das Gefühl hat, dass du genau zu ihnen willst und sonst keinem anderen.

2. Kurz und simpel – aber überzeugend

Vor allem bei der Formulierung eurer konkreten Idee sollten wenige Sätze ausreichend. Wie würdest du deinen Großeltern erklären, was ihr macht? Auch Vergleiche können helfen, beim Gegenüber direkte Vorstellungen zu wecken: Wir machen das Tinder für Firmen, das Airbnb für Büros …

3. Geschichtenerzähler gesucht!

Geschichten mit Anfang, Höhepunkt und Ende und einem sympathischen Hauptcharakter finden wir unterhaltsamer als zusammenhanglose Details. Erzähle die Entstehung deines Startups als Geschichte einer Person, die ein Problem hatte, welches ihr (bald) lösen könnt.

4. Fakten, Fakten, Fakten

Deine Geschichte darf sich jedoch nicht anhören, wie ein Märchen. Belegte Zahlen, Statistiken und Umfrageergebnisse machen sie glaubwürdig und überzeugend. Wenn deine Recherche keine verlässlichen Zahlen liefert, mache selbst eine Umfrage! Stell dich in die Fußgängerzone und befrage Passanten, wenn es sein muss.

5. More personality, please!

In einem Accelerator-Programm verbringt man sehr viel Zeit miteinander. Die Jury muss sich vorstellen können, dass sie es mit dir aushalten können. Und natürlich müssen sie den Eindruck bekommen, dass du die Persönlichkeit zum Gründen hast. Lege der Bewerbung Fotos bei, noch besser sind Videos. Sei freundlich und selbstbewusst – und zieh dir vorzeigbare Kleidung an!

6. Team vor Idee

Von Startup-Experten hört man häufig: Jede Startup-Idee steht und fällt mit dem Team. Auch die meisten Acceleratoren sind dieser Überzeugung und lassen Einzelpersonen erst gar nicht zu. Beschreibe, wie sich das Team gefunden hat und warum ihr so gut zusammenpasst. Am besten ist es, wenn eure Fähigkeiten sich ergänzen. Solltet ihr alle die gleiche Expertise haben, habt eine Erklärung parat, wie ihr damit umgeht und wie ihr fehlende Kenntnisse ausgleicht.

7. Proben für den Ernstfall

Bei vielen Programmen folgt auf die schriftliche Bewerbung erst noch ein Bewerbungs-Pitch, bei dem die Entscheidung über die Teilnehmer getroffen wird. Gerade, wenn du kein geborener Entertainer bist, solltest du dafür trainieren. Besuche kleinere, für dich unbedeutendere Pitch-Veranstaltungen und übe deinen Vortrag. Schaue dir die Präsentationen der anderen an und schaue dir ab, was funktioniert und was nicht.

8. Das Auge liest mit

Nicht nur das, was du erzählst ist entscheidend, sondern auch das wie. Dein Pitch-Deck/Vortrag/Mail sollte klar strukturiert sein. Kurze Absätze, Aufzählungen und Überschriften helfen dem Leser bei der Orientierung im Text. Infografiken und Bilder lockern das Ganze auf. Diese sollten angemessen professionell sein.

9. Übertreibe ohne zu übertreiben

Im Startup-Bizz gehört ein kleinbisschen Übertreibung dazu. Du musst davon ausgehen, dass deine Idee in maximal drei Jahren alle reich werden lässt. Dass es natürlich auch anders kommen kann, ist allen bewusst.

10. Lass keine Fragen offen

Die folgenden Fragen solltest du in deiner Bewerbung in jedem Fall beantworten. Aber den findigen Juroren fallen mit Sicherheit noch viele weitere ein. Stellt einen Pitch nach mit Freunden und Familie als Publikum oder besser noch: Nehmt an einem öffentlichen Pitch teil. Dort bekommt ihr Fragen gestellt, auf die ihr dann vorbereitet seid, wenn es darauf ankommt.

  • Was ist der Name deines Startups und das Ziel eurer Idee?
  • Welches Problem geht ihr an?
  • Was ist die Lösung des Problems?
  • Was ist euer Produkt und was kann es?
  • Wer sind eure Kunden und was ist euer Markt?
  • Was ist euer Geschäftsmodell?
  • Wer sind eure Mitbewerber und wie unterscheidet ihr euch von ihnen?
  • Was ist eure Strategie und wie wollt Marketing machen?
  • Wer ist in eurem Team und was für Fähigkeiten und Aufgaben hat jeder?
  • Wie wollt ihr euer Startup finanzieren?