Ben Sufiani

Experte bei

"Denke von Tag 1 an darüber nach, wie du dein Produkt vermarkten willst."

Interview mit Ben Sufiani, Experte bei E.ON :agile, AXA TRX

Ben Sufiani unterstützt als Growth Marketer drei Acceleratorenprogramme. Er ist im Ignition Programm des digihubs, bei E.ON :agile und Axa TRX tätig. Seine Leidenschaft widmet er dem „Wachstum“. Ben entwickelt mit Startups hierzu Strategien und Maßnahmen, um Kundenkreise wachsen zu lassen.

Ben, lass uns mit deiner Selbstbezeichnung anfangen. Wie würdest du dich selbst bezeichnen?

Growth Marketer und Unternehmer.

Was macht ein Growth Marketer?

Als Growth Marketer bin ich dafür verantwortlich, dass ein Produkt neue Kunden findet, die es kaufen. Wir verbessern den gesamten Userflow und gehen dabei sehr datengetrieben vor. Wir finden Kunden über YouTube und SEO, dann schauen wir, was die Daten sagen, verbessern das Produkt mithilfe von Analysetools wie Google Analytics und am Ende des Tages sorgen wir dafür, dass durch Conversion Optimierung und der Verbesserung des Geschäftsmodells mehr Geld reinkommt. Das unterscheidet den Growth Marketer vom klassischen Marketer.

Wie bist du zum Gründen und zu Startups gekommen?

Ein guter Freund und ich haben uns in der Oberstufe darauf geeinigt, dass wir uns gegenseitig im Auge behalten, um unser eigenes Ding machen, statt die Ziele anderer zu verwirklichen. Wir haben uns gegenseitig Bücher empfohlen wie „Rich Dad Poor Dad“ von Robert Kiyosaki oder „The 4-Hour Workweek“ von Tim Ferriss und sind in Kontakt geblieben. Nach dem Abi im Jahr 2003 bin ich erstmal für vier Jahre zur Luftwaffe, um führen zu lernen. In der Zeit habe ich wenig übers Gründen nachgedacht. Als ich dann 2007 mit meinem Psychologiestudium in Bochum begonnen habe, habe ich mir gesagt, dass jetzt einfach anfange, mich selbständig zu machen. Neben meinem normalen Hiwi-Job habe ich dann einen Sales Job angenommen, um verkaufen zu lernen und mich bei der lokalen studentischen Unternehmensberatung engagiert. Diese Zeit ist für mich meine erste „Startup“-Erfahrung gewesen, auch wenn ich da noch nicht mit der Terminologie vertraut war. Von dort an ging es schnell weiter mit eigenen Webseiten und Apps, die wir mit einem Team entwickelt haben. Seitdem habe ich nicht mehr zurückgeschaut und meine Primärfaszination ist immer noch das Growth Marketing. Ich bin mir sicher, dass ich das auch in 15 Jahren, also mit 50, immer noch gerne mache.

Welcher Growth Hack flasht dich derzeit am meisten?

Facebook Messenger Bots faszinieren mich gerade. Die meisten Leute ertragen es nicht, eine offene Nachricht im Chat zu haben und öffnen daher im Schnitt 90% aller Nachrichten und klicken auf 50% der Links. Das ist so wie E-Mail 1997. Ein paar clevere Facebook Ads führen schnell zu einer großen Menge an Subscribern, die tatsächlich mehr mit deinem Produkt interagieren. Messenger Bots würde ich gerade echt im Auge behalten, wenn ich ein Startup wäre.

Wenn du Startups, mit denen du noch nicht arbeitest, drei Tipps geben dürftest, welche wären das?

  1. Teste deine Idee mit einer einfachen Instapage Website und 100€ Google Adwords, bevor du andernfalls sechs Monate deiner Zeit unnötig investierst.
  2. Denke von Tag 1 an darüber nach, wie du dein Produkt vermarkten willst.
  3. Finde den Flaschenhals im Userflow und konzentriere dich drauf, bis es wieder fließt.